Wenn ich mich für etwas interessiere, dann bin ich sehr exzessiv dabei. Das äussert sich ganz unterschiedlich. Ich fotografiere viel, gerne und leidenschaftlich – aber eben nicht hauptberuflich. Weil es mich aber brennend interessiert, was andere Fotografen so treiben, habe ich seit meinem Beitritt bei Facebook 2007 so ziemlich jede Foto-Business-Fanpage geliked, die ich finden konnte. Weltweit.
Ich fand das sehr inspirierend, zu sehen, wie die Fotografen aus den unterschiedlichen Nationen dieser Welt fotografieren. Insbesondere bei der Hochzeitsfotografie gibt es da elementare Unterscheide. Und deren Konsum auf Facebook inspiriert mich immer wieder.
Danach folgte dann die Phase der Abstumpfung und Selektion. Ich kann keine Model-Bilder mehr sehen. Langweilig. Ob Japan, USA oder Brasilien. Langweilig. Immer wieder Hochglanzschüsse von zumeist leicht bekleideten Mädchen, die sich in Positionen räkeln, die mir schon beim Ansehen weh tun. Unlike this page. Klick.
Ich mag Autos. Da bin ich wohl ein klassischer Junge. Und vor allem mag ich alte Autos. Lieber alt und schön als neu und schnell. Wobei ich neu und schön auch nicht ablehne. Im letzten Jahr habe ich als verstärkt nach Fotografen gesucht, die Autos ablichten. Like. Like. Like. Klick. Klick. Klick.
Und da sich diese Fotos nun auch in meinem News-Stream häufen, muss ich feststellen, dass es zwischen der Model-Fotografie und der Auto-Fotografie in der Tat ein paar Analogien gibt. Und eine davon kann ich absolut nicht nachvollziehen. Ich kann nicht verstehen, was die Leute daran finden, und warum es immer wieder in dieser penetranten Form aufgegriffen wird:
Abrisshäuser/Industrie-Anlagen als „Location“.
Verstehe ich nicht. Sicher, ich verstehe den Kontrast zwischen einem halbnackten, bildhübschen Model und dem verfallenden Haus in dem sie steht. Auch verstehe ich den Kontrast zwischen einem geleckten italienischen Sportwagen und einer brüchigen Industrie-Halle. Aber Himmel, ist das nicht wirklich ein wenig zu plakativ. Und dann – ich verstehe ja, dass man das mal macht. Aber da gibt es Fotografen, bei denen scheint es da Hauptthema überhaupt zu sein. Hallo? Wohnen die da?
Kann ich nicht nachvollziehen.
hat gebloggt: Von Abrisshäusern, Industriehallen und der Kreativität http://t.co/0ahXfaou